Wer meine Bilder sieht, weiss sofort wofür mein Herz schlägt. Es ist die Natur, besonders die Tiere.
Schon in jungen Jahren habe ich alles was kreucht und fleucht nach Hause geschleppt, unabhängig davon, ob es verletzt war oder sonstige Hilfe benötigte.
Meine Eltern hatten regelmässig Schnappatmungen. Spätestens dann, als ich eigentlich im nahegelegenen Kaufhaus Jeans kaufen sollte und mit einem Karton, der mit Löchern versehen war, nach Hause kam. Aber was sollte ich machen? Die Mäuse hätten sonst als Schlangenfutter geendet. Nach einigen Diskussionen mit meinen Eltern lebten die Mäuse bis an ihr Lebensende bei uns. Meine Eltern waren diesbezüglich sehr grosszügig. Sie liessen mich Spatzenbabys aufpäppeln, Schmetterlinge mit kaputten Flügeln pflegen, etc. Gut, bei den 3 Katzenbabys, die ich vom nahe gelegenen Bauernhof geschenkt bekommen hatte, weil man sie nicht mehr wollte, war dann auch ihre Schmerzgrenze erreicht. Wir hatten ja selbst schon zwei Katzen.
Auch als Kleinkind hatte ich, laut Erzählungen, den Hang dazu, alles zu retten, was es zu retten gab. Damals handelte es sich eher um Kleingetier in Form von Insekten, Spinnen und Würmern. Mindestens ein Mal im Jahr erzählen mir meine Eltern, wie mein Vater regelmässig Schachtdeckel entfernen musste, um Bienen, Käfer oder anderes Getier aus den Wassermassen zu retten. Vorher sei ich nicht zu beruhigen gewesen.
Die Schwäche für Tiere jeglicher Art ist geblieben und es finden immer wieder hilfsbedürftige Tiere den Weg zu uns. Einige wurden nach Ihrer Genesung wieder ausgewildert, andere wurden neu vermittelt oder sind als Haustiere geblieben.
Tiere sind neben der Malerei meine Passion. Meine Vision wäre es, irgendwann eine Auffangstation für Tiere zu gründen. Da dies in der Schweiz kaum realisierbar ist, bleibt es beim momentanen Traum, aber es ist ein Projekt auf das ich hinarbeite.
So nun genug über mich. Wer neugierig ist, was für Tiere wir bereits beherbergt haben, hier ein kleiner Zusammenschnitt aus den letzten Jahren.
Wühlmaus
Starke Verletzungen am Bauch und dem linken Auge. Nachdem ich anfänglich befürchtete, dass sie die erste Nacht nicht überlebt, lasse ich das Video für sich sprechen :-) Sie wurde wieder in die Wildnis entlassen. Das Video entstand kurz vor ihrer Freilassung.
Zauneidechse - männlich
Trotz, durch eine Katze verursachter Verletzungen, konnte die Echse nach ihrer Genesung wieder in die Freiheit entlassen werden.
Diverse Vögel
Einige konnten nach ein paar Stunden wieder fliegen, andere brauchten etwas mehr Aufmerksamkeit. Wie z.B. der kleine Feldspatz im Video. Er war stark dehydriert und noch flugunfähig. Ein grosses Danke an die Vogelauffangstation Lenzburg, die trotz seines schlechten Gesundheitszustandes, ehrenamtlich alles getan hatte, um ihn zu retten. Auch er konnte wieder ausgewildert werden.
Igel
Meine anscheinend bekannte Tierliebe verschaffte mir die Ehre einen unterernährten Igel mit Beinbruch ein Winterquartier zu verschaffen. Im nächsten Frühling ging er in der Wildnis wieder auf Schneckenjagd :-)
Wir haben viele Haustiere :-)
Einige haben einfach so den Weg zu uns gefunden, andere weil man sie schlichtweg nicht mehr wollte. Die ungewollten Tiere waren oft krank und brauchten medizinische Versorgung. Über einige dieser Tiere erzähle ich Euch später mehr.
Leider habe ich immer wieder Fische und Wirbellose, die ich aus schlechter Haltung übernehme. Die Wegwerfmentalität scheint hier besonders gross zu sein. Sicher ist dies auch dem Umstand geschuldet, dass ein Fisch je nach Art nicht wirklich viel kostet. Ein extremes Beispiel sieht man hier an einem Diskus, den ich aus schlechter Haltung übernommen habe. Im Normalfall wäre der Fisch vermutlich im Klo gelandet (leider eine übliche und auch üble Praxis Fische loszuwerden). Die Kosten für die medizinische Versorgung haben den Wert des Fisches um ein Vielfaches überstiegen. Er ist vollständig genesen.
Vorher
Nachher
Ein weiteres Beispiel kommt aus der Taubenzucht. Nicht, dass ich alle Taubenzüchter mit diesem Bericht über einen Kamm scheren möchte. Es war auch ein Taubenzüchter, der am Schluss die entscheidende Verbindung hergestellt hatte, damit die Taube einen neuen Platz fand.
Zur Geschichte: Einige Tage lang flog eine Taube um unser Haus herum. Es war offenkundig, dass sie komplett am Ende ihrer Kräfte war. Da es sich um keine Wildtaube handelte, lockte ich sie über Tage mit Futter an, bis ich die Taube mit einem Käscher einfangen konnte.
Dank der Beringung der Taube war der Züchter schnell ausfindig zu machen. Sein Desinteresse am Telefon war spürbar. Die Taube hatte im Wettbewerb nicht die nötige Punktzahl geholt. Sie wurde daraufhin frei gelassen, im Glauben, dass es die Natur schon richten wird. Nach dem Telefonat war ich Besitzer einer Taube. Aber wo sollte ich mit der Taube hin, ich hatte nicht einmal eine Voliere. Die Rettung kam mit meinem Anruf bei einem nahegelegenen Brieftaubenzüchter. Er konnte sie zwar nicht selbst aufnehmen, organisierte mir aber einen Platz in einer Voliere, wo sie später auch einen Partner fand.
Unsere Katzen waren beide ungewollt. Als unerwünschte Katze im Hotel, hätte eine unserer Katzen fast in einem Sack auf Seegrund geendet. So kamen wir aus dem Urlaub in Frankreich statt mit einer Kiste Wein mit einer Katze nach Hause:-)